Was bedeutet der Baum in der Hypnosetherapie?
„Kein Baum, so sagt man, kann in den Himmel wachsen, es sei denn, seine Wurzeln reichen hinab zur Hölle.“ C.G. Jung.
Der Baum als Symbol – in der Mythologie, in der Psychologie, im Coaching.
Ein Modell, das aufrichtet. Das Struktur schafft zwischen oben und unten, zwischen Bewusstem und Unbewusstem.
Der Baum als Lebensbaum, als Motiv eines Urmythos. Über Religionen und Märchen, die Anfänge der analytischen Psychologie bis in die moderne Coachingpraxis.
In der nordischen Mythologie ist es Yggdrasil, der Weltenbaum, der die Sphären des Himmels, der Erde und der Unterwelt verbindet.
Bei C. G. Jung wird der Baum zum inneren Entwicklungsbild, der Stamm zu einer Brücke zwischen den Tiefen des Unbewussten und den Höhen des menschlichen Geistes. Mit der Krone als Bewusstsein und den Wurzeln als Unbewusstes. Tief, chaotisch, kraftvoll.
Wie ist Wachstum möglich?
In der analytischen Arbeit nach Jung geht es sehr kreativ zu. Es geht um Bilder, Fantasien, Symbole und Träume. Es geht um die Symbolik, die sich im menschlichen Erleben manifestieren. Das kollektive Unbewusste als Erfahrungsschatz des Menschen. Über alle Kulturen und Zeiten hinaus.
Der Baum als Archetyp des Lebens. Für stetige Entwicklung, Wachstum und Transformation. Aus dem Samen entwickelt es sich.
Evolution, Lebenszyklen, die beginnen und enden
Wachstum und Niedergang. Große und fruchttragende Bäume wechseln in den Jahreszeiten, bis sie irgendwann verdorren.
Der Baum als Symbolbild für Familiengeschichte. In einem Stammbaum symbolisieren die Wurzeln die Ahnen und Vorfahren mit all der geschichtlichen Bedeutung, während die Äste die Familien und die einzelnen Mitglieder der Familien repräsentieren.
Auch in dieser Darstellung steht der Baum als Symbol für eine tiefe Verbindung untereinander, die über Jahrhunderte besteht.
Der Baum in christlichen Mythen. Der Baum im Garten Eden
Ein Baum, der verbotene Früchte trägt. Der Baum der Erkenntnis.
Bäume, die in den Himmel ragen und deren Wurzelwerk bis tief in die Erde reicht, sind in sämtlichen Mythen und Religionen dieser Welt zu finden.
Der Baum als Verbindung zwischen den Welten, der bis in die Zeit zu Beginn der Schöpfung führt. Dorthin, wo die Welt in einer Art Urzustand war.
Stephen King beschreibt in seinem Roman „Sleeping Beauties“ einen Baum als Mutterbaum, der ein Portal zwischen zwei Welten bildet. Der Baum taucht mal auf und ist für einige Menschen als Baum voller Wunder sichtbar. Pfaue, Füchse, weiße Tiger, rote Schlange,grüne Vögel und Motten, die ihn umschwirren. Für andere ist er als ein ganz normaler Baum sichtbar.
Wälder stehen für Geborgenheit und Schutz wie auch für Unheimliches.
Der sprechende Baum, von dem bei Frau Holle die reifen Äpfel geschüttelt werden bis zum Birnbaum, unter dem man nicht fluchen solle, weil einen sonst der Teufel holt.
Bäume faszinieren.
Waldbaden beruhigt. Sich an einen Baumstamm lehnen kann eine ganz berührende Form des Gehaltenseins in das eigene Erleben bringen.
Der ganz besondere Duft des Waldes, der Wind, der um die Baumwipfel streicht, die dabei diese ganz besonderen Geräusche erzeugen diese außergewöhnliche Wirkung, die Bäume auf uns Menschen haben.
Der Baum im Coaching
Im Coaching mit dem Lebensbaum
symbolisieren die Wurzeln die eigene Vergangenheit, durch den Stamm wird die Gegenwart symbolisiert und die Baumkrone sind die Träume, die Wünsche, die Ziele. Hier wächst etwas in eine Richtung. Linear von unten nach oben.
Der Stärkenbaum im Coaching
hilft zu erkennen, was genau Kraft gebend wirkt.
Auch diese Herangehensweise ist linear. Von den Wurzeln ausgehend, die symbolisch für das Kraftgebende stehen. Ressourcen, Verbündete, Lehrer oder Mentoren, geht es über den Stamm, der die eigenen Stärken symbolisiert, bis zur Baumkrone, die für das Erreichte oder zu Erreichende stehen kann. Was hat mir geholfen, bis hierher zu kommen, wer hat mir Unterstützung gewährt, welche meiner Ressourcen (Wurzelkraft) und welche Stärken (Baumstamm) haben mich bis in die höchsten Baumwipfel steigen lassen. Von hier könnte man auch weiterfragen, was von hier aus noch zu sehne ist, was hilfreich wäre. Das würde dann aber schon fast hypnotisch werden und wirken.
Die Symbolik des Baumes in der Hypnosetherapie
Viele meiner Klienten erleben in einer Form meiner Hypnosetherapie, wie sich Bäume abbilden. Geben den auftauchenden Wäldern oder einzelnen Bäumen ihre ganz eigen Bedeutung. Und genau da liegt ein enormer Unterschied zur Jungschen Psychoanalyse und Symbolik. Jung gab den Bäumen, je nach Erscheinungsform die Bedeutung für seine Patienten.
Ich deute niemals etwas in die Symbole meiner Klienten in der Hypnosepraxis während einer Sitzung in Trance, sondern lasse sie in der Hypnotherapie die eigenen Bedeutungen finden. Ähnlich wie Sinn nur gegeben werden kann, bin ich fest davon überzeugt, dass die eigene Bedeutung, die den Symbolen zugeschrieben wird, eine viel höhere Lösungskompetenz ermöglicht. Aus dem eigenen Inneren in die äußere Welt. In der Ideolektik spricht man von gelassener Zuwendung und der Lust, etwas Neues zu erkunden. Der Raum wird für das Mitgeteilte gehalten und die Klienten in der Hypnose können aus dem eignen Innenraum Dinge entdecken und daraus eine neue und stärkende Haltungen entwickeln.
Wir können gemeinsam ganze stärkende Zauberwälder entstehen lassen. Voller eigner Metaphern und Symbolik. So erzählen sich die Menschen ihre eigene Lösungsgeschichte, die durch Fragen genährt wird. Wohlwollend, haltend und auch ein kleinwenig hartnäckig.
Im philosophischen Modell des Rhizoms
von
Gilles Deleuze und Félix Guattari geht es um das Auflösen von hierarchischem Denken.
Kein Stamm, keine Hierarchie, keine Wurzel. Statt eines Zustands des „ist“ gibt es einen steten Prozess des Werdens.
Verflechtung. Ausbreitung. Gleichzeitigkeit. Und während alles mit allem verbunden ist, ist gleichzeitig alles unabhängig voneinander.
In meiner Form der Hypnotherapie wird nicht nur vertikal gedacht, sondern in alle Richtungen, weil alles mit allem wirkt.
Zustände, innere Seiten (seelische) Anteile werden nicht bewertet oder hierarchisiert, sondern verbunden, während sie miteinander und unabhängig voneinander werden und wirken. Und wenn zu Verbundenheit noch eine ganz besondere Kraft, das Gefühl aufgehoben zu sein in einem geschützten Raum kommt. Dann könnte eine Form von Spiritualität, eine allumfassende, über das Selbst hinausgehende Verbundenheit entstehen. Ein werden.
Das Beste aus allen Welten finde ich. Selbstverständlich finde ich das, weil hier, wie ich auch in den Infotelefonaten
ganz transparent erwähne, bin ich nicht objektiv, weil ich nichts Schöneres als eine gute Hypnosetherapie in stärkender Trance kenne, um Problematiken und leidvolles Erleben zu lösen. Da sind wir wieder beim Baum und der Kraft der Transformation.
Eine Art von Baumkraft
Folge mir doch gerne um nichts zu verpassen
Susanna Pursche Hypnose in Hamburg