Heute denke ich daran, wie wichtig es ist, Menschlichkeit im Alltag zu leben. Wie enorm wichtig es ist, es von Tag zu Tag mehr zu tun, auch und gerade dann, wenn es schwerfällt. Wenn Hass und Hetze, Ungewissheit und furchtbare Nachrichten auf uns einprasseln. 

Nicht in großen Gesten, sondern in den kleinen: dem ehrlichen Zuhören, dem offenen Lächeln, dem Moment der Verbundenheit. Wie die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson es nennt: Die Mikromomente der Liebe. 

Wenn ich in der Praxis mit Verbundenheit, Flexibilität und kraftvoller Stärke arbeite, biete ich gerne das Bild einer Prärie mit ihrem weitverzweigten Wurzelsystem von Präriegras an. 

Wie diese Gräser: scheinbar getrennt, und doch tief im Inneren durch ein komplexes Netzwerk von Erfahrungen, Werten und unbewussten Ressourcen miteinander verbunden. Verwurzelt. Von außen nicht sichtbar haben wir eine gewaltige Verbundenheit. 

Dieses Netzwerk der kraftvollen Verbundenheit ermöglicht uns, uns anzupassen, zu wachsen und uns gegenseitig zu stützen und zu unterstützen. Auch und gerade an Tagen wie diesem, an dem wir uns gemeinsam der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte erinnern, ist es wichtig, sich dieser Verbundenheit bewusst zu werden und die Kraft zu erkennen, die in ihr liegt. In gemeinsamer Verbundenheit finden wir unsere Stärke, um aus der Vergangenheit zu lernen, wie wir das, was in der Zukunft ungewiss ist, mit Zuversicht und Verbundenheit zu meistern. Vielleicht mit neuen Verbindungen und sicher aufgehoben im Ungewissen. 

Welche unsichtbaren Verbindungen geben dir heute Halt?

Wo findest du heute deine Wurzeln?

Was nährt deine innere Stärke?